Am 02. Juli wurde die Hubschrauberbesatzung um die Mittagszeit zu ihrem 1.111 Einsatz, einem Notfall auf der Nordseeinsel Amrum gerufen. Ein 42-jähriger Urlauber hatte beim Radfahren plötzlich einen stechenden Schmerz in der Brust bemerkt. Daraufhin meldete er sich bei der DLRG-Rettungsstation, die die Rettungsleitstelle Nordfriesland alarmierte. Schon zehn Minuten später landete „Christoph Europa 5" vor Ort. Nach einer eingehenden Untersuchung stellte der DRF-Notarzt die Diagnose Herzinfarkt. Zur weiteren Behandlung wurde der Urlauber in eine Klinik nach Flensburg geflogen. Bereits 45 Minuten nach dem ersten Auftreten der Schmerzen konnte er dort im Herzkatheterlabor behandelt werden.
Dr. Jörg Braun, ärztlicher Leiter der DRF, erklärt, warum bei Herzinfarkten jede Minute zählt: „Bei einem Herzinfarkt verschließt sich ein Herzkranzgefäß und der Herzmuskel wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Nach kurzer Zeit beginnt das Gewebe abzusterben. Je länger es dauert, bis der Patient Hilfe erhält, desto größer ist die Gefahr von irreparablen Schäden und einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität nach dem Infarkt. Die DRF rettet mit ihrem Hubschrauber hier Leben, indem die Besatzung die Patienten schnellstmöglich in eine Klinik mit optimaler Behandlungsmöglichkeit transportiert. Sie gibt den Patienten damit die Chance, sich dank schneller Hilfe gut zu erholen."
Das DRF-Luftrettungszentrum in Niebüll
Niebüll ist das am weitesten nördlich gelegene Luftrettungszentrum der DRF (Deutsche Rettungsflugwacht e.V.). Von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang kann der mit einem Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten besetzte Hubschrauber Einsatzorte im Umkreis von 50 Kilometern in maximal 15 Minuten erreichen, und das nicht nur in Nord-Schleswig-Holstein, sondern auch grenzüberschreitend in Süddänemark.
Der DRF-Rettungshubschrauber mit Funkrufnamen „Christoph Europa 5" wird bei Notfällen als schneller Notarztzubringer alarmiert und für den dringenden Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken eingesetzt.
Das Team
Die Besatzung des DRF-Luftrettungszentrums Niebüll besteht aus drei Piloten, drei Rettungsassistenten und 23 Notärzten. Drei der Notärzte sind als Deutsche in Dänemark tätig. Die für die DRF tätigen Notärzte sind erfahrene Notfallmediziner überwiegend aus dem Bereich Anästhesie, die, ebenso wie die Rettungsassistenten, über langjährige Erfahrung im bodengebundenen Rettungsdienst verfügen. Die Piloten besitzen hohes fliegerisches Können. Bevor sie in der Luftrettung arbeiten dürfen, müssen sie umfangreiche Flugerfahrung erwerben. In regelmäßigen Sicherheitstrainings schulen sie ihre Kenntnisse.
Quelle: drf.de