Mi-2
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Luftfahrtechnisches Museum Rechlin
Wer an Rechlin denkt, denkt an die Erprobungsstelle der Luftwaffe bis 1945. Danach wurde ein Teil der Flugplatzbauten von den sowjetischen Streitkräften und von der NVA nachgenutzt. Einen Flugplatz fand man nicht mehr, es wurde ausschließlich im benachbarten Lärz geflogen.
Um aber die Erprobungsstelle und die Nutzungen nach 1945 zu dokumentieren, gründete sich in Rechlin ein Förderverein, erwarb ein Teil der ehemaligen E-Stelle Nord und eröffnete 1998 ein Museum. Seit dem hat sich viel getan. Historische Gebäude wurden entkernt, renoviert, andere Hallen abgerissen. Die U-Förmigen Garagen und Lagerhallen sind erhalten und beinhalten einen Teil der Ausstellung, der Innenhof ist nun frei. Nördlich anschließend wird eine neue Ausstellungshalle gebaut und soll 2017 eröffnet werden.
Das Museum beleuchtet drei Zeitepochen. Die Erprobungsstelle wird ausführlich dargestellt. Originale Technik und Nachbauten von Flugzeugen, dekoriert von vielen Bildern sind zu sehen. Die Nutzung durch die GSSD und NVA zeichnet sich durch originale Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe aus. Natürlich ist auch einiges an Innenleben erlebbar, vom Schleudersitz bis zu den Funkgeräten der NVA. Warum? Rechlin war Nachrichtenlager der NVA, hier wurde u.a. auch die Funktechnik gelagert, repariert und endbearbeitet.
Teil 3 des Museums ist im Entstehen, ich würde es als Aussenlager bezeichnen. Aussenlager für das Militärhistorische Museum Berlin-Gatow. Nach z.B. einer Bf-109, Fokker folgte Anfang 2017 das MiG-21 Schnittmodell aus Gatow. Durch das dortige neue Ausstellungskonzept können nicht mehr alle Exponate gezeigt werden und gehen leihweise an andere Museen.
Eingangsbereich mit restaurierten Garagentoren und originalem Pflaster.
Im Vergleich zu anderen Museen ist auffällig, dass die Ausstellung sehr sauber, hell, und gepflegt wirkt. Alles ist beschriftet und bezeichnet. Audio Guide Systeme sind aber nicht vorhanden.
Die Preise sind moderat, Parken ist frei, ein kleines Restaurant fußläufig erreichbar.MiG-23ML ex. NVA 332. Nach langer Zeit unbeachtet in Peenemünde nun in Rechlin. Die Ende der 1980er Jahre noch
moderne Maschine flog nur wenig mehr als 5 Jahre in Peenemünde.
Lebensläufe hierAbdeckblech Schubrohr, montiert an der Su-22UM3K, ex. 119 NVA. Die Suchoi war das erste Flugzeug im Museum.
Ebenfalls ein Detail, Fahrwerkschacht der polnischen MiG-21. Die unterschiedlichen Farbschichten sind sichtbar dunkelgrau, hellgrau, später hellgrün im Schacht und 3 Grüntöne auf der Klappe. Darunter teilweise noch ein Olivton.
Innenbereich: Neben einer Motorensammlung auch die obligatorischen Absturzreste, Merlin Motor einer Handley Page Halifax
Aus Berlin-Gatow angereist: Fokker D.VII Nachbau
Auch ein (Holz)Nachbau: Fock Wulf Ta-154, die deutsche "Moskito". Aber bei weitem nicht so erfolgreich wie das Original.
Noch ein Teilnachbau: Messerschmitt Me-262 mit Originalteilen.
NVA Geschichte: Funkgeräte aus dem benachbarten Lager
Auch historisch, aber etwas älter: Teile eines Il-2 Cockpits, vergraben auf dem Platz (Lärz?) gefunden. Die Aluminiumteile sind Original. Ob das Cockpit in Teilen wieder Einzug in die Ausstellung findet?
Aus Stade kam dieser Mi-8T, ex. 902 im Jahre 2000 nach Rechlin. Leider aktuell nicht begehbar.
Zweiter Hubschrauber, aktuell in der Restaurierung: Mi-2 Fotoversion ex. 328, seit 2006 in Rechlin.
Abschließend ein Bild von 2004. Die mittige Lagerhalle kurz vor Ihrem Abriss. Hier befindet sich heute der freie Innenhof mit den ausgestellten Booten.
Im Vergleich zum Besuch vor 12 Jahren hat sich einiges getan. Aussen wir Innen. In hoher Geschwindigkeit geht es weiter. Wir werden das Museum "im Auge" behalten! Ein Besuch lohnt sich auch zukünftig.
Text/Fotos: (C) Jan Könnig, Uelzen 2016/2017
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Museum Flugwelt Altenburg Nobitz
Etwas versteckt ist es schon, das Museum Flugwelt Altenburg Nobitz. Und ja ehrlich, ohne die "kleine" Airshow Grossflugtage 2013 hätte ich es auch nicht gefunden - wahrscheinlich auch nicht gesucht. Aber ich wurde positiv überrascht. Selten habe ich erlebt, dass sich Menschen so für (ihr?) Luftfahrtmuseum interessieren. Warum? Weil hier scheinbar keine Gelegenheitsverpflichteten Bürgerarbeiter an der Kasse saßen und die Minuten bis zur Schließung herbeisehnten. Weil hier vielleicht Vereinsmitglieder die Chance erkannten, aus den hunderten Besuchern des Flugtages viele Interessierte in das kleine Museum zu holen und Ihnen mit guter Laune und noch viel mehr Wissen Ihre Exponate auf Wunsch zu erklären.
Entschuldigung, dass es wie eine Lobeshymmne klingt, aber ich hatte den Eindruck, hier stehen Menschen hinter Ihrem Hobby und damit Ihren Flugzeugen und Hubschraubern.
Das ist leider nicht immer und überall so!Ein Teil der Flugzeuge stand im Freigelände nahe der Start- und Landebahn, die nunmehr scheinbar zum Museum gehörende MiG-21SMT haben wir an anderer Stelle schon betrachtet.
Dieser F-104F Starfighter, ex. Luftwaffe BB+374 stieß 2011 zum Museum und wurde ausserhalb 2013 ausserhalb aufgestellt.Im Museumsbereich, der nordöstlich der SLB liegt, prägt die Breguet Atlantic, ex. Marine 61+12 das Bild. Leider ist es im Innenhof des Museums so eng, dass dieses Flugzeug kaum formatfüllend, aber jedenfalls nicht ohne Zaun gezeigt werden klann.
Die Atlantic wurde aber sehr gut gezeigt und ist auch in gutem Zustand. Eine spezielle Führung (gegen einen geringen Aufpreis) kann man sich sicher buchen, wenn Zeit und spezielles Interesse vorhanden ist.
Beides haben wir aber heute nicht, daher...widmen wir uns dem nächsten Objekt. Hier muss ich sagen, wir kennen uns beide. Als 401 der NVA stand dieser Mi-2 auch in Salzwedel auf dem Flugplatz. Da haben wir uns "gesehen"... sozusagen...Zumindest ich Ihn von unten.
Auch sicher mal in unserer Nähe war dieser oder ein anderer der Z-37 Cmelak. Als DDR-SSN verteilte die D-EOON bis 1990 Düngemüttel auf die Äcker.
Die D-9539, Canadair CL-13B Sabre Mk6, steht nicht mehr, wie uns einige Webseiten erzählen wollen, in Gatow, sondern jetzt in Altenburg. Das westdeutsche Pendant zur ostdeutschen MiG-15 gehörte zur Erstausstattung der Bundeswehr. 1958 beschafft, da waren aber schon 8 Jahre der Produktion vergangen. 1966 wurde das Flugzeug ausgemustert, flog aber noch einige Jahre Zieldarstellung von Sylt aus.
1966 wiederum wurde diese MiG-21 PFM/SPS in der NVA in Dienst gestellt.
In mindestens 3 Jagdgeschwadern im Einsatz, kam sie nach 1994 auch mal vor einem Supermarkt zur Geltung. (Klick) Mittlerweile ist diese MiG neu lackiert und steht im kleinen Innenhof des Museums.Ein weiterer Schwenk in die 1960iger Jahre, Fiat G.91/T3, 99+41. Ebenfalls aus Gatow stammend, mit etwas verwittertem Lack, der aber original ist.
Nicht nur komplette Flugzeuge sind in Altenburg zu sehen, sondern auch Anbauteile oder wie hier, Wrackteile.
Eine Unart der sowjetischen Streitkräfte wird jetzt zum Museumsobjekt. So war es bei den Truppen der GSSD (Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland) nicht unüblich, verunfallte Flugzeue, auch Teile davon, im Boden zu "entsorgen". Den heutigen deutschen Recyclingvorschriften entspricht das nicht, aber so finden wir diese MiG-21 Fläche heute wieder....2005 wurden Reste einer abgestürzten MiG-21 ganz in der Nähe des Flugplatzes ausgegraben und sind im Museum ausgestellt. Der Rote Stern ist immer noch sichtbar!Auch ein seltenes Ausstellungsstück ist der Störbehälter SPS-141. Erst in den späten 1980er Jahren geliefert, konnte dieser Behälter an nachgerüsteten MiG-21bis und an MiG-23 Versionen benutzt werden.
Das letzte Aussenobjekt - ein Zusatztank der Su-7. Da keine Su-7 in der NVA flogen, wird auch dieser Tank eine Hinterlassenschaft der GSSD sein.
Im Innenbereich schließen sich umfangreiche Ausstellungen mit Exponaten zur Geschichte des Flugplatzes an, stellvertretend dazu zeigen wir eine Lehrtafel zur hydraulischen Ausstattung des Hubschraubers Mil Mi-24.
Das war ein kleiner fotografischer Rundgang im Museum Flugwelt Altenburg Nobitz. Neuerdings ist hier auch eine Transall zu Hause. Wenn Sie in der Nähe sind, schauen Sie doch einmal rein - es ist übrigens Thüringens erstes Luftfahrtmuseum!
Bilder und Text: (C) Jan Koennig 2013-2015
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