Der Fototag des JG73“S“ 2004 war von besonders großem Interesse. Das lag zum einen daran das es der letzte war an dem die MiG-29 der 1.Jagdstaffel und zum anderen der erste war bei dem ein Eurofighter des Geschwaders teilnahm.
Der Fliegerhorst Laage im Nordosten Deutschlands beherbergt das Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“. Der Bau des Flugplatzes begann bereits 1978 und 1984 wurde dort das Jagdbomberfliegergeschwader 77 aufgestellt, 1985 zusätzlich das Marinfliegergeschwader 28. Beide Geschwader setzten Flugzeuge vom Typ Suchoi Su-22M4 ein. Mit der Wiedervereinigung am 03.10.1990 wurde der Flugplatz an die Bundeswehr übergeben. 1992 wurde in Laage das JG75 gebildet, jedoch schon ein Jahr später wieder aufgelöst. Doch statt zu resignieren begann der Standort sich auf seine Rolle als Heimat für das JG73 vorzubereiten. Zunächst galt es die Infrastruktur des Platzes an die Bedürfnisse anzupassen und auszubauen, denn schließlich sollten hier je eine Staffel MiG-29 und F-4F Phantom aufgenommen werden. Die MiG-29 des ehemaligen JG-3 der Luftstreitkräfte der NVA waren damals noch in Preschen (Brandenburg) stationiert. Die Heimat der Phantoms (JaboG35) lag in Pferdsfeld/BadSobernheim. Im letzten Quartal des Jahres 1994 verlegten dann die MiG-29 nach Laage und bildeten dort die 1.Jagdstaffel des JG73. Die F-4F folgten im Juli 1997 und bildeten die 2.Jagdstaffel. Die Verleihung des Traditionsnamen „Steinhoff“ fand am 18.09.1997 statt. Die ebenfalls in Laage stationierte Polizeihubschrauberstaffel Mecklenburg-Vorpommern wird inoffiziell als 3.Staffel des Verbandes bezeichnet. Der Flugplatz Laage wird darüber hinaus von der zivilen Luftfahrt genutzt.
Die zweite Staffel wurde am 26.03.2002 außer Dienst gestellt. Am selben Tag verließen die letzten zwei F-4F des Geschwaders den Flugplatz Laage. Am 30.04.2004 jedoch meldete sich die zweite Jagdstaffel wieder zurück. An diesem Tag wurde im Beisein von Dr. Peter Eickenboom, Staatssekretär im BmVg und Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, Inspekteur der Luftwaffe offiziell der Flugbetrieb mit dem Eurofighter bei der Luftwaffe aufgenommen und damit die 732 wieder zu neuem Leben erweckt. Flogen sie für einige Monate noch mit 98er Nummern, weil nur eine Vorläufige Verkehrszulassung (VVZ) existierte, werden seit dem 08.07.2004 die 30er Nummern getragen, nachdem die Musterzulassung erteilt wurde.
Die ersten Serien-Eurofighter (allesamt Doppelsitzer) des JG73“S“ trafen wie folgt in Laage ein:
26.04.2004: GT0003, 98+33 (jetzt 30+03)
26.04.2004: GT0005, 98+35 (jetzt 30+05)
26.04.2004: GT0007, 98+37 (jetzt 30+14)
27.04.2004: GT0002, 98+32 (jetzt 30+02)
28.04.2004: GT0006, 98+36 (jetzt 30+10)
30.04.2004: GT0004, 98+34 (jetzt 30+04)
28.05.2004: GT0008, 98+38 (jetzt 30+17)
Der erste Einsitzer (30+09) erreichte das Geschwader am 08.04.2005.
Am 28.07.04 fand anlässlich des bevorstehenden Fly-Out noch eine letzte Party statt. Am 29.07.04 wurde die MiG-29 im Rahmen eines Geschwaderappells offiziell außer Dienst gestellt. Am 04.08.2004 haben die letzten MiG-29 Laage Richtung Polen verlassen haben. Doch auch die 1.Staffel wird wiederkommen, ausgerüstet mit dem Eurofighter.
Auf dem Fototag zeigte das JG73“S folgende Maschinen:
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an alle Geschwaderangehörigen die diesen Fototag möglich gemacht haben!
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